Konrad Lischka (41), Geschäftsführer des Paritätischen Essen, ist neuer Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtverbände Essen (AG Wohlfahrt Essen). Er übernahm am 1. April das Amt von Diakoniepfarrer Andreas Müller, der die Funktion in den vergangenen drei Jahren innehatte. Zum neuen stellvertretenden Sprecher wählte die Arbeitsgemeinschaft Philipp Hennen, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Essen.
„Akute Krisen, soziale Notlagen und langfristige gesellschaftliche Herausforderungen – gemeinsam können wir Wohlfahrtsverbände am meisten für die Menschen in unserer Stadt tun“, sagt der neue Sprecher Konrad Lischka. „Gerne will ich als Sprecher meinen Teil zu unseren gemeinsamen Anstrengungen beitragen, die gute Zusammenarbeit ausbauen und die enge Abstimmung und Kooperation mit der Stadt Essen, der Politik und Zivilgesellschaft fortführen.“
Rückblickend auf die letzten drei Jahre zieht Diakoniepfarrer Andreas Müller eine positive Bilanz. „Bei der Kindertagesbetreuung haben wir uns weiter stark am Ausbau beteiligt und sind froh, mit der Stadt die Vereinbarung über die gute Zusammenarbeit fortgeschrieben zu haben.“ Neues wurde in der Offenen Seniorenarbeit aufgebaut. „Mit der Neuaufstellung der Offenen Seniorenarbeit mit dem Schwerpunkt auf den Zentren 60plus haben wir über Essen hinaus eine Vorbildfunktion erreicht“, so seine Einschätzung Eine neue Kultur der Zusammenarbeit habe sich an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule entwickelt. „Besonders zeitraubend und intensiv waren aber in den letzten Jahre zwei große Krisen. Zunächst die Herausforderung bei der Eindämmung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen. Als sich hier endlich etwas Normalisierung abzeichnete, stellte der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die große Fluchtbewegung in den Westen auch uns in Essen vor eine riesige Herausforderung“, so Diakoniepfarrer Müller. Er ist froh, dass die Wohlfahrtsverbände in Essen „einen so bedeutenden Anteil daran haben, dass wir in der Stadtgesellschaft gemeinsam mit vielen anderen Akteuren, diese Herausforderungen so meistern konnten, wie das geschehen ist.“
Konrad Lischka betont die besondere Rolle der Wohlfahrt: „Wir sind als Wohlfahrtspflege weder staatlich noch gewerblich – wir sind lebendige Zivilgesellschaft. Die Verbände und Träger sind sehr vielfältig was ihre humanitären, weltanschaulichen und religiösen Wurzeln angeht. Aber das eint uns: Wir sind wertegebunden, gemeinnützig und dem Gemeinwohl in unserer Stadt verpflichtet.“
Hintergrundinformation:
Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege haben sich in Essen in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände Essen, zusammengeschlossen. Die Arbeiterwohlfahrt Essen, der Caritasverband für die Stadt Essen, der Paritätische Essen, das Deutsche Rote Kreuz Essen, die Diakonie Essen und die Jüdische Gemeinde verfolgen in der AG Wohlfahrt gemeinsame Ziele: Die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit in Essen und die Sicherung bestehender Angebote. Die Wohlfahrtsverbände bieten mit einem vielfältigen Spektrum an sozialen Dienstleistungen vielen Menschen Unterstützung und Hilfe – für Kinder, Jugendliche und Familien, für Seniorinnen und Senioren, für von Armut Betroffene, für Kranke, Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige, für Menschen mit Migrationshintergrund, junge Menschen ohne Ausbildung oder Langzeitarbeitslose. Mehr als 25.000 Mitarbeitende und mehrere tausend engagierte Ehrenamtliche sind in weit über 700 Einrichtungen im gesamten Essener Stadtgebiet tätig. Damit zählen die in der AG Wohlfahrt Essen vertretenen Träger gemeinsam zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Die Wohlfahrtsverbände zeichnen sich durch ihre Gemeinnützigkeit, die Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit und ihre hohe Fachlichkeit aus. Ihre sozialpolitische Verantwortung nehmen sie in ihrer anwaltschaftlichen Rolle für und mit Hilfsbedürftigen wahr.
Fotonachweise: R. Rengers, Der Paritätische