Die AG Wohlfahrt hat mit zwei Anträgen aktuelle Themen aus der Jugendhilfe im zuständigen Ausschuss am 15. November 2022 eingebracht. Die vollständigen Anträge sind hier im Ratsinformationssystem verlinkt, unten Auszüge daraus.
Angespannte Situation in der stationären Jugendhilfe
Die Stadtverwaltung Essen wird gebeten, in geeigneter Form mit Trägern die angespannte Situation in der stationären Jugendhilfe zu analysieren und kurz-, mittel- und langfristig Maßnahmen zur Abhilfe zu erarbeiten.
Hintergrund: Die Personalsituation in der stationären Jugendhilfe in Essen ist aufgrund von Krankenständen, des demografischen Wandels und der gegenwärtigen faktischen Anforderungen angespannt. Zuletzt konnten Gruppenschließungen nur knapp abgewendet werden. Die Suche nach Plätzen für die jungen Menschen gestaltet sich in Folge immer langwieriger. Der demografische Wandel wird diese Situation absehbar verschärfen. Um die kritische Infrastruktur der stationären Jugendhilfe zu sichern, sind kurz- bis langfristige Maßnahmen nötig.
Notwendigkeit der Brückenprojekte und der Fortführung über 2022 hinaus
Der Rat der Stadt Essen wird aufgefordert, die bestehenden Brückenprojekte in der Stadt Essen zu erhalten und den bedarfsgerechten Ausbau zu verfolgen. Die notwendigen Mittel dafür werden in den Haushalten ab 2023 bereitgestellt. Zur Sicherung der bestehenden Brückenprojekte werden auch Kosten, die unmittelbar mit der Betreuung der Kinder in Zusammenhang stehen (zum Beispiel Vor- und Nachbereitungsstunden, Urlaubsansprüche / Lohnfortzahlung) und nicht durch Landesförderung gedeckt sind, nach Prüfung im Einzelfall übernommen. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den Trägern eine der Landesförderung entsprechende künftige Finanzierung und Durchführung der Brückenprojekte in Bezug auf Quantität und Qualität zu erarbeiten. Das Ergebnis wird im Rahmen der Kita-Ausbauvorlage 23/24 dargestellt.