Zwei Jahre gibt es jetzt die Zentren 60plus in Essen. Der Rat der Stadt hatte im September 2019 einstimmig beschlossen, die Offene Seniorenarbeit in Essen neu aufzustellen. Seit 2020 wurden in allen Essener Stadtbezirken zwölf Zentren 60plus einschließlich eines Internationalen Zentrums eingerichtet. Zugleich wurde vereinbart, den Prozess zur Neuausrichtung der Offenen Seniorenarbeit in Essen durch eine Entwicklungswerkstatt für alle Mitarbeitenden der Zentren 60plus fachlich zu begleiten. Die Stadt hat das Diakoniewerk Essen beauftragt, diese Qualifizierungsmaßnahme durchzuführen. Gestern wurde der Abschluss dieser Entwicklungswerkstatt im Rahmen eines Fachtages gefeiert. Hierzu hatten Stadtdirektor Peter Renzel und der Vorstand des Diakoniewerks, Joachim Eumann, gemeinsam ins Lighthouse eingeladen. Der Fachtag zeigte, wie wichtig und wie eng das Zusammenspiel von Kommune und Wohlfahrtspflege für den Erfolg der Zentren 60plus war und ist. Ich durfte als Sprecher der AG Wohlfahrt in Essen die Begrüßung der Teilnehmenden und die Einführung ins Thema übernehmen, die Rede finden Sie unterhalb dieses Textes.

Es ist bemerkenswert, was da im Sinne der Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt in relativ kurzer Zeit von allen Akteuren gemeinsam geschafft wurde! So wird Subsidiarität in Essen gelebt, und zwar innovativ gelebt! Diese Einschätzung durchzog alle Grußworte und Beiträge. Wir dürfen stolz sein auf das, was wir in Essen auf die Beine gestellt haben. Die Neuausrichtung der kommunalen Altenhilfe ist auf einem guten Weg, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Die Grundlagen sind gelegt, auf denen die notwendige kontinuierliche Weiterentwicklung erfolgen kann.

Rund 70 Personen kamen in Präsenz zusammen: Mitarbeitende aus dem Amt für Soziales und Wohnen, speziell aus dem Seniorenreferat und der Sozialplanung, die Vertreterinnen und Vertreter der fünf Verbände bzw. der acht Träger aus Wohlfahrt und Kirche der Zentren 60plus. Alle fünf FachreferentInnen von AWO, Caritas, DRK, Diakonie und Paritätischem haben den Fachtag mitgestaltet. Der Vorstand des Seniorenbeirates und die Seniorenbeauftragten der Bezirke waren dabei. Vor allem aber die Mit-arbeitenden der 12 Zentren 60plus. Für jedes Zentrum war eine ehrenamtlich engagierte Person beim Fach-tag stellvertretend vertreten. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden erhielten als Teilnehmende an der Entwicklungswerkstatt ihre Teilnahmebescheinigungen. Diese Entwicklungswerkstatt hat das Diakoniewerk im Auftrag des Amtes für Soziales und Wohnen in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle und den FachreferentInnen aller Verbände durchgeführt. Die Leitung hatte Claudia Hartmann. Ausführlich und aus verschiedenen Perspektiven war beim Fachtag zu hören und zu erleben, was in der Entwicklungswerkstatt alles bearbeitet, bedacht und beraten wurde. Einen zusätzlichen fachlichen Input gab Prof. Rolf G. Heinze, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. mit seinem Vortrag „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“.
Im Mittelpunkt des Fachtags aber standen die Mitarbeitenden der Zentren 60plus Ihnen gilt ein großer Dank. Sie haben sich seit zwei Jahren für die Bürgerinnen und Bürger 60plus engagiert. Trotz der besonderen Herausforderungen, die – noch einmal zugespitzt durch die Corona-Pandemie – zu bewältigen waren, haben sie die Zentren aufgebaut und mit Leben gefüllt. Sie haben ältere Menschen angesprochen und ihnen Möglichkeiten für soziale Kontakte geboten. In den Zeiten des verordneten notwendigen Rückzugs war dieses Engagement für viele ein Lichtblick. Ihre Arbeit und ihr Engagement wurden mit diesem Fachtag gewürdigt und gefeiert.

Auch wenn die Entwicklungswerkstatt zu Ende ist, die Entwicklung der Zentren 60 plus geht weiter. Die Rahmenbedingungen stehen, der fachliche Austausch wird fortgesetzt. Alle sind gespannt, wie es weiter geht, auf jeden Fall mit viel Elan, guten Ideen und dem Willen, immer neue Anpassungen und Aktualisierungen vorzunehmen. Jetzt aber ist schon klar: Eigentlich muss stufenweise ein weiterer Ausbau der Zentren 60plus erfolgen und die Erfolgsgeschichte so weitergeschrieben werden.

Andreas Müller
Diakoniepfarrer,
Sprecher der AG Wohlfahrt in Essen

Fotonachweise: K. Lischka (Der Paritätische), B. Munzel (Diakoniewerk Essen)


Begrüßung und Einführung ins Thema durchDiakoniepfarrer Andreas Müller, Sprecher der AG Wohlfahrt in Essen

1. Der Rat der Stadt hat im September 2019 beschlossen, die Offene Seniorenarbeit in Essen neu aufzustellen. Seit 2020 wurden in allen Essener Stadtbezirken Zentren 60plus sowie ein Internationales Zentrum 60plus eingerichtet. Zugleich wurde vereinbart, den Prozess zur Neuausrichtung der Offenen Seniorenarbeit in Essen durch eine Entwicklungswerkstatt für alle Mitarbeitenden der Zentren 60plus fachlich zu begleiten. Die Stadt hat das Diakoniewerk Essen beauftragt, diese Qualifizierungsmaßnahme durchzuführen. Heute möchten wir gerne mit Ihnen den Abschluss dieser Entwicklungswerkstatt im Rahmen eines Fachtages feiern. Hierzu haben Stadtdirektor Peter Renzel und der Vorstand des Diakoniewerks, Joachim Eumann, Sie gemeinsam eingeladen. Ich freue mich, Sie heute hier im Lighthouse in Präsenz zu begrüßen Sie sehen schon an der gemeinsamen Einladung, wie wichtig und wie eng das Zusammenspiel von Kommune und Wohlfahrtspflege für den Erfolg der Zentren 60plus ist. Mein Name ist Andreas Müller, ich bin Diakoniepfarrer im Kirchenkreis Essen und zurzeit der Sprecher der AG der Essener Wohlfahrtsverbände.

2. Peter Renzel, Stadtdirektor und Geschäftsbereichsvorstand für Soziales, Arbeit und Gesundheit, hat es sich nicht nehmen lassen, heute persönlich hier zu sein. Er wird gleich zu Ihnen sprechen. Mit ihm nehmen zahlreiche Mitarbeitende aus dem Amt für Soziales und Wohnen, speziell aus dem Seniorenreferat und der Sozialplanung, an diesem Fachtag teil. Ich begrüße weiter die Vertreterinnen und Vertreter der fünf Verbände bzw. der acht Träger aus Wohlfahrt und Kirche der Zentren 60plus. Alle fünf FachreferentInnen von AWO, Caritas, DRK, Diakonie und Paritätischem gestalten den Fachtag mit. Ich begrüße den Vorstand des Seniorenbeirates und die Seniorenbeauftragten der Bezirke. Vor allem heiße ich die Mitarbeitenden der 12 Zentren 60plus willkommen. Für jedes Zentrum ist eine ehrenamtlich engagierte Person beim Fachtag stellvertretend mit dabei. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden erhalten als Teilnehmende an der Entwicklungswerkstatt am heutigen Tag ihre Teilnahmebescheinigungen. Wir werden viel von dem hören, was sie bewegt und was sie auch schon alles erreicht haben. Ich darf auch einige Referenten der Entwicklungswerkstatt begrüßen. Einen zusätzlichen fachlichen Input gibt uns nachher Prof. Rolf G. Heinze. Er ist wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Hinzu kommt seine Mitarbeit in der Kommission, die den 7. Altenbericht für die Bundesregierung erarbeitet hat. Wir sind gespannt auf seinen Vortrag „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“.

3. Doch zunächst ein kurzer Blick zurück, der hilft, unseren Fachtag besser einzuordnen. Die Etablierung des Essener Seniorenförderplans 2016 war bereits ein großer Schritt der Seniorenpolitik unserer Stadt. Die AG der Freien Wohlfahrtsverbände Essen hat dann von 2017 bis 2019 in drei Projekten in enger Zusammenarbeit mit der Sozialverwaltung und gefördert durch den Seniorenförderplan wichtige Vorarbeiten für die Neuaufstellung der Offenen Seniorenarbeit geleistet. Alle Projekte wurden wissenschaftlich durch Frau Prof Elisabeth Bubolz-Lutz begleitet. Stadtverwaltung und Politik haben die Neuausrichtung zu ihrer Sache gemacht. Der Dank gilt da besonders Ihnen, Herrn Renzel, als dem zuständigen Dezernenten, und Hartmut Peltz, bis vor wenigen Wochen der Leiter des Amtes für Soziales und Wohnen, sowie Ursula Hoffmann, Leiterin des Seniorenreferats und Johannes Bombeck als Sozialplaner. Mit dem Ratsbeschluss 2019 wurde tatsächlich einstimmig die bestehende Projektförderung des Essener Seniorenförderplanes ab 2020 um die Programmteile der institutionellen Förderung und der Investitionskostenförderung erweitert, hierfür wurden insgesamt 3 Millionen € zur Verfügung gestellt. Zentrales Instrument des weiterentwickelten Seniorenförderplanes waren die Einrichtung von mindestens einem Zentrum 60plus in jedem Essener Stadtbezirk und einem internationalen Zentrum 60plus im Stadtbezirk V. In den Stadtbezirken III und IV wurden ein kleines und ein mittleres Zentrum installiert, weil hier besonders viele Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahren leben. Beim Amt für Soziales und Wohnen wurde eine Koordinierungsstelle für die Offene Seniorenarbeit eingerichtet. Fünf Fachreferate bei den Verbänden der Freien Wohlfahrtpflege werden dauerhaft finanziert. Ein Qualitätszirkel, geleitet von der kommunalen Koordinierungsstelle und bestehend aus den fünf FachreferentInnen und dem Seniorenreferat behält die Qualitätsentwicklung der Offenen Seniorenarbeit im Stadtgebiet im Blick.

4. Sie sehen: Die Stadt setzt den Rahmen. Sie macht die Vorgaben, koordiniert und stellt die Mittel für diese Arbeit zur Verfügung. In diesem Rahmen haben die Träger aus der Wohlfahrtspflege es trotz aller Einschränkungen unter Corona-Bedingungen geschafft:

  • geeignete Immobilien für neue Zentren 60plus zu finden, umfangreiche Investitionskostenanträge für alte und neue Begegnungsorte zu bearbeiten und eine Grundausstattung aller Zentren vorzunehmen
  • geeignete Mitarbeitende für die Zentren 60plus und für die Fachreferate einzustellen
  • Sozialraumanalysen für alle Stadtteile zu erstellen und Kontakte zu Multiplikator*innen aufzunehmen
  • Präsenzzeiten in den Zentren für Beratungen und zur sozialen Teilhabe anzubieten sowie technikgestützte Kommunikationsformate einzusetzen und
  • Mitgliedseinrichtungen, Seniorengruppen und Projekte im Rahmen der Offenen Seniorenarbeit fachlich zu begleiten.

Das ist schon bemerkenswert, was da im Sinne der Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt in relativ kurzer Zeit geschafft wurde! So wird Subsidiarität in Essen innovativ gelebt!

5. Im Ratsbeschluss war für die Implementierungsphase eine Entwicklungswerkstatt vorgesehen. Sie sollte eine umfangreiche Begleitung für die neuen Mitarbeitenden der Zentren 60plus durchführen, Das war eine kluge Entscheidung. Denn so viel Weiterentwicklung bei den bereits früher bestehenden Seniorenbegegnungsstätten und all das Neue, was aufgebaut wurde, brauchen einen regelmäßigen Austausch und eine fachliche Begleitung, um alle auf denselben Stand zu bringen und die Qualität weiter zu entwickeln. Diese Entwicklungswerkstatt hat das Diakoniewerk im Auftrag des Amtes für Soziales und Wohnen in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle und den FachreferentInnen aller Verbände durchgeführt. Die Leitung hatte Claudia Hartmann. Sie werden gleich noch ausführlich und aus verschiedenen Perspektiven hören und erleben, was in der Entwicklungswerkstatt alles bearbeitet, bedacht und beraten wurde.

Hochkarätige Referentinnen und Referenten haben die einzelnen Module mit ihrer Fachexpertise bereichert. Ein herzlicher Dank gilt Prof. Elisabeth Bubolz-Lutz, Prof. Eckart Hammer und Karin Nell, die heute nicht teilnehmen können. Mit dabei sind Ute Schünemann-Flake und Christian Carls, so dass ich Ihnen den Dank persönlich zusprechen kann. Robin Rengers, Fachreferent beim Paritätischen, hat auch dafür gesorgt, dass viele Veranstaltungen online durchgeführt werden konnten, vielen Dank dafür.

6. Jetzt bin ich endlich wieder bei den Mitarbeitenden der Zentren 60plus angekommen. Sie stehen heute im Mittelpunkt, Ihnen gilt unser großer Dank. Sie haben sich seit zwei Jahren für die Bürgerinnen und Bürger 60plus engagiert. Trotz der besonderen Herausforderungen, die – noch einmal zugespitzt durch die Corona-Pandemie – zu bewältigen waren, haben Sie die Zentren aufgebaut und mit Leben gefüllt. Sie haben ältere Menschen angesprochen und ihnen Möglichkeiten für soziale Kontakte geboten. In den Zeiten des verordneten notwendigen Rückzugs war dieses Engagement für viele ein Lichtblick. Ihre Arbeit und Ihr Engagement soll mit diesem Fachtag gewürdigt und gefeiert werden.

7. Die einzelnen Stationen des Fachtags, die Sie erwarten, sind: die Ansprache von Stadtdirektor Peter Renzel, ein Update zur Entwicklungswerkstatt, die Übergabe der Teilnahmebescheinigungen, Musik, der Fachvortrag von Prof. Heinze über “Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“, eine Impuls-Messe mit Einblicken in die Aktivitäten der Zentren 60plus, eine Podiumsdiskussion und nicht zuletzt die Begegnung zwischendurch bieten ein reichhaltiges und anregendes Programm für den heutigen Tag.

Also: Noch einmal herzlich willkommen! Ich wünsche uns allen einen interessanten Fachtag!